Park «Am Wasser», Zürich-Höngg Evariste-Mertens-Preis 2012
Projektbeschreibung
Das vorliegende Konzept nimmt Bezug auf die geschichtlichen Strukturen der ehemaligen Seidenstoffweberei Höngg. Der alte Kanalverlauf, welcher bereits mit dem linear angeordneten Spielplatz und der Grünfläche hinter dem Restaurant Turbinenhaus hervor gehoben wird, wird anhand eines langgestreckten Baumfeldes in einer chaussierten Fläche weiter geführt. Die locker angeordneten rot- und grünlaubigen Gehölze wie Vogelkirschen, Eschen und Linden erzeugen durch ihr durchgehendes Blätterdach und ihre Verteilung über die zur Verfügung stehende Fläche eine hohe Aufenthaltsqualität. Wertvolle Bäume bleiben erhalten und werden in das Baumfeld integriert. Die vorhandene Uferbestockung wird gezielt ausgelichtet und erlaubt neue Blickbeziehungen auf den Fluss. Auf den unbestockten Böschungsflächen wird eine Magerwiese etabliert.
Die flexibel nutzbaren Liegelandschaften aus vorgefertigten Betonelementen, das Wasserspiel für Kinder und die Grillstellen mit Trinkbrunnen laden zum Verweilen und Ausruhen ein. Die Limmat wird durch einen breiten Zugang durch Treppen, Sitzstufen und Natursteinquadern aus grauem Sandstein erlebbar gemacht. Die Treppenanlage bildet das zentrale Element und wird durch zwei befestigte Wege, welche durch den Park auf sie zuführen, erschlossen.
Das Wasserspiel aus gestocktem Ortbeton bietet auch den kleinen Parkbesuchern Spielmöglichkeiten und Abkühlung. Eine Handschwengelpumpe fördert das Wasser in einen leicht erhöhten Wasserlauf, welcher bis zum Wasserbecken an Höhe verliert. Kleine, bunte Wasserräder lehnen an die historische Nutzung des Areals an. Zwei Sitzmäuerchen begrenzen das rechteckige Bassin. Die Bodenfläche des Beckens hat feine abgestufte Flächen, über die das Wasser durch schwenkbare Schieber geleitet und bespielt werden kann.
Die grosszügige Rasenfläche erinnert an die einst mit Obstbäumen locker bepflanzte Grünfläche. Die befestigten Diagonalwege, welche wie Strahlen von der Strasse `Am Wasser` zur Limmat führen, unterteilen die Fläche in unterschiedlich grosse Abschnitte. Für verschiedene Interessen sind ruhigere Liegewiesen- und belebtere Spielwiesenbereiche durch die Weganordnung einfach voneinander abzutrennen.
Die Bühne aus einer einfachen Holzkonstruktion kann flexibel genutzt werden und lädt zu spontanen Konzerten oder Kleinkunst ein.
Die Pflanzgärten sind leicht erhöhte, schlanke Pflanzkisten aus Holz, welche die kleinen Gärtner der Primarschule " Am Wasser" einfach bepflanzen und pflegen können. Je nach Interesse können sie auch gemeinschaftlich von den Quartierbewohnern mitgenutzt werden.
Eine Baumreihe aus Linden entlang der Strasse bildet die nördliche Parkgrenze und findet Anlehnung am Alleenkonzept der Stadt Zürich.
Konzept Betrachtungsperimeter
Der Betrachtungsperimeter umfasst die Parkplatzfläche vor der Fabrik `Am Wasser` wie auch die Wiesenfläche des Nautischen Clubs Zürich. Diese Flächen besitzen ein hohes Potential zur Ergänzung des neuen Freiraumangebots.
Die Anzahl der bestehenden Parkplätze bleibt erhalten, jedoch werden diese neu angeordnet und geben so Flächen für Baumpflanzungen auf dem bisher grauen Vorplatz frei. So kann ein ansprechender Übergang zwischen Parkanlage und historischem Gebäude geschaffen werden.
Das Clubgebäude des Nautischen Clubs Zürich wird zu einem Kiosk mit öffentlichen Sanitäranlagen. Ein einfaches kulinarisches Angebot lädt Spaziergänger zum Verweilen ein. Der bestehende Rasen wird zu einer Magerwiese extensiviert.
Die Baumpflanzungen wie auch die Umnutzung des Clubgeländes können unabhängig vom eigentlichen Projekt und zu einem beliebigen Zeitpunkt realisiert werden.
Die Pflanzkiste funktioniert analog einer temporären Ausstattung. Je nach Interesse der Schüler und Anwohner können die Pflanzkisten jederzeit einfach ergänzt oder umweltgerecht zurückgebaut werden.
Neben der Bepflanzung mit Gemüse und Kräutern, können einzelne Kisten mit einer dauerhaften Gräser- und Staudenkombination bepflanzt sein. Ein Wasser- und Stromanschluss ermöglicht die Bewirtschaftung der Beete. Die Pflanzgärten sind ein Treffpunkt und stellen ein Ort der Geselligkeit im Park dar. Sie ersetzen zum Teil die bisherige Schrebergartennutzung.
Auslober: Grün Stadt Zürich und
Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen
Verfahren: Projektwettbewerb im offenem Verfahren 2012
Lage: Am Wasser 55, 8049 Zürich